Otavalo und die Mitte der Welt

12 07 2010

Quito, 11.07.2010 (Meike)

Unsere erste Woche in Quito bestand hauptsächlich aus Spanisch lernen und Quito erkunden. Unser Lehrer Marco gibt sich große Mühe uns die spanische Grammatik beizubringen, manchmal überfordert er uns aber auch ein bisschen. Dafür schocken wir ihn dann von Zeit zu Zeit, z. B. wenn wir erzählen, dass wir in Deutschland zusammenwohnen und nicht verheiratet sind. (Unsere Gastmutter denkt übrigens wir wären verheiratet und damit sie unsere Betten nicht auseinanderstellt, lassen wir sie auch gerne in dem Glauben.)

Um ein wenig Abwechslung von Quito zu bekommen, haben wir uns am Samstagmorgen um sieben auf den Weg nach Otavalo gemacht. Otavalo ist eine Stadt ca. zwei Busstunden von Quito entfernt und samstags findet dort immer ein riesiger Markt statt. Auf dem Markt gibt es von Tieren (natürlich auch lebendig) über Kleidung, indigenen Schmuck und Handwerkskunst bis hin zu Essen alles zu kaufen. Da sich der Markt über die ganze Stadt verteilt, nutzen wir erst einmal den Morgen, um die unterschiedlichen Bereiche des Marktes zu erkunden und das rege Marktleben auf uns wirken zu lassen.

Nach einer kleinen Stärkung in einer Bäckerei, machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg zu einem Wasserfall (Cascada de Peguche) etwas außerhalb von Otavalo. Auf dem Weg dorthin haben wir die Landschaft und das Landleben um uns herum genossen. An einer Ecke wurde die Wäsche im Fluss gewaschen, an der nächsten Ecke stand die Dorfjugend zu einem Schwätzchen zusammen oder eine einsame Kuh ging ihren Weg.

Von dem Wasserfall wollten wir dann weiter zu einem See wandern. Zunächst einmal taten wir das auch. Aber irgendwie wollte der See nicht wirklich näher kommen und so ließen wir uns schlussendlich von einem Linienbus aufsammeln.

Den Abend haben wir dann videoschauend mit unserer Gastmutter verbracht. Leider hörte die englische Akustik ungefähr auf der Hälfte des Films auf und so haben wir von der zweiten Hälfte nicht mehr allzu viel verstanden. Eine kleine Anmerkung noch zu unserer Gastmutter: Sie hat es geschafft jeden Tag ein anderes Frühstück und Abendessen zu zubereiten. So gab es bisher zum Frühstück z. B. Pfannkuchen, Brot von der Yucapalme gefüllt mit Käse, gebackene Bananen mit Ei und Omelette. Dazu gibt es immer frische Säfte, teilweise von Früchten, von denen wir vorher noch nie etwas gehört haben (z. B. naranjilla, taxo). Wir sind auf die kommende Woche und auf weitere ecuadorianische Geschmackserlebnisse gespannt…

Heute sind wir dann zur Mitte der Welt (Mitad del Mundo) gefahren. Dort erwartete und ein Denkmal und eine freizeitparkähnliche Anlage. So konnte man nicht nur den Äquator bestaunen, sondern auch heimische Insekten begutachten (Das hat besonders mir (Meike) viel Freude bereitet. Ich freue mich jetzt noch viel mehr auf ein Zusammentreffen mit Riesenkäfern, Tentakeln etc.). Ein paar Meter neben dem Denkmal gibt es noch ein kleines Museum, das für sich in Anspruch nimmt wirklich auf dem Äquator zu liegen – früher ohne GPS hat man sich wohl etwas vermessen. Dort konnten wir dann kleine Experimente durchführen (z. B. das Ablaufen des Wassers in einem Waschbecken nördlich oder südlich vom Äquator).

Jetzt sind wir wegen des allnachmittäglichen Regens wieder in unser Zimmer geflüchtet und widmen uns spanischen Vokabeln, den Hausaufgaben und diesem Bericht.

Hasta luego!

Meike & Veit

PS: Die Weltmeisterschaft mit allen Spielen, Toren wurde auch hier von Touristen und Ecuadorianern leidenschaftlich verfolgt. So wurden wir als Deutsche gefeiert und später auch bemitleidet. Auf jeden Fall waren wir immer auf dem Laufenden und die Fußballeuphorie in Südamerika ist sowieso unschlagbar.



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6 Antworten zu “Otavalo und die Mitte der Welt”

  • Jörg sagt:

    Hallo Meike, hi kleiner,

    schön das Ihr die erste Woche gut überstanden habt. Habt ja schon einiges gemacht, wenn ich das so lese. Würde gerne jetzt bei euch sein, den die 36 Grad hier in Deutschland bringen mich noch um. Bin heute glaube ich zum ersten mal gerne am Montag zur Arbeit gegangen, um die Klimaanlage zu genießen. Haben den die Südamerikaner gestern mit den Spaniern die Weltmeisterschaft gefeiert?

  • Ingrid sagt:

    super Fotos, gibt uns wirklich einen Eindruck von dieser Stadt. Alles sieht sauber und gepflegt aus. Vermissen nur „Untertitel“ auf den Fotos mit den Namen der Gebäude, Plätze etc. Apropos Essen, ist die Kost gewöhnungsbedürftig, vegetarisch oder könnte man das auch nachkochen?

  • Hallo Ihr Zwei,
    nun sieht man doch wenigstens wo Ihr seid und kann sich Euren Alltag vorstellen. Na,und das Ihr in >>Sünde lebt<<…oh,oh…ob das gut geht???Den Wasserfall könnte man in old Germany gut gebrauchen,38° sind z.Zt.angesagt und keine Kühle in Sicht.Doch wir halten durch und machen das Beste draus,denn was gibt es Schöneres als übers Wetter zu klagen….
    Wir sind gespannt auf den nächsten Bericht und denken,das dieser bald in spanisch folgt?
    Liebe Grüße und alles Gute
    Gitti und Heinz Finkbeiner

  • Matt sagt:

    Neid Neid Neid … 33 Grad in meinem Büro An der Autobahn … euch alles Gute – toll, daß ich die Reise macht!! 🙂

  • Carolina sagt:

    Hola amigos,

    Como estais? Os escribo en espanol para comprobar lo que habeis aprendido en la escuela de idiomas.

    Na? Alles verstanden? 😉

    Mensch, ihr habt ja schon so viel erlebt und tolle Fotos reingestellt. Die Schrumpfköpfe haben mich schockiert ;-).

    Hier ist es heute endlich mal wieder etwas kühler (nur noch 27°).

    Habt ihr eigentlich mitbekommen dass ich eine frisgebackene Weltmeisterin bin? 😀

    Wir ziehen am 28.07 um und alle sind schon total aufgeregt und freuen sich (Veit du weißt was ich damit meine) ;-).

    Ich freue mich schon auf weitere interessante Berichte aus der fernen Welt.

    Pass auf euch auf!!!

    Un beso muy fuerte. Carolina

  • Ina sagt:

    Hallo Ihr beiden-
    die Fotos sind fantastisch!!! Ich bin ganz begeistert.
    Eine gute Freundin von mir ist aus Ecuador – wenn Ihr Interesse an Tips oder Ausflugszielen haben solltet, lasst es mich wissen –
    Pasalo bien –
    Abrazo
    Ina

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